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30.01.2011

» Großbaumverpflanzung

Schlossgartenbäume werden umgepflanzt…?

Der Schiedsspruch zu Stuttgart 21 beinhaltet auch, die Bäume, die im Schlossgarten durch den Bau des Tiefbahnhofs bedroht sind, umzupflanzen. Viele Menschen fragen sich nun, ob dies möglich ist.

Je älter und größer Bäume werden, desto schwieriger wird es, sie zu verpflanzen. Gleichzeitig mit dem Kronenumfang wächst auch das Wurzelwerk. Beim Umpflanzen kann kaum das gesamte Wurzelwerk ausgegraben werden. Bleibt die Krone jedoch in ihrem Umfang erhalten, transpiriert (Abgabe von Wasser in feinsten Tröpfchen) diese mehr, als die gekappten Wurzeln an Wasser aufnehmen können. Und dies würde ein Baum kaum überstehen. Also muss die Krone stark eingekürzt werden. Zu sehen ist dann ein verstümmeltes Gerippe: die großen Schnittwunden werden stark anfällig gegen Pilze, Schadinsekten oder andere äußere Einflüsse. Intensive Pflege würde notwendig werden, um den umgepflanzten Baum zu erhalten. Zudem würde das gesamte ökologische Gleichgewicht zwischen Baum und tierischen und pflanzlichen Lebewesen (z.B. Käfer, Flechten, Moose…) zerstört, das so nicht wieder hergestellt werden kann.

Rein technisch gesehen ist das Umpflanzen mit speziellen Maschinen möglich. Jedoch sollten die Baumstämme nicht mehr als einen halben Meter Durchmesser haben, denn sonst kann ein Anwachserfolg nicht gewährleistet werden.

Praxis sind Einzelbaumverpflanzungen, bei denen sich der hohe finanzielle Einsatz lohnt, abgesehen von den Risiken für den Baum. Jedoch stünde der Aufwand bei so vielen Bäumen, die dem Tiefbahnhof weichen müssen, in keinem Verhältnis zum eventuellen Erfolg.